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Cockpit-XP - Rennbahnzeitmessung

 

  Startbildschirm von Cockpit-XP v2

Foto: © 2011 - slot-xtreme

 

Ich beginne mit einem kurzen Rückblick zum Thema "Rennbahnzeitmessung", weil nur so klar wird, warum meine Entscheidung für Cockpit-XP fiel.

Nach dem Re-Launch des Slotracing Hobbies war klar, dass der normale Rundenzähler des Bahnsystem Herstellers Carrera® nicht den Ansprüchen an eine Rennbahnsimulation genügen wird. Es ist einfach zu wenig Runden mechanisch zu erfassen oder etwas später mit der elektronischen Rundenzähler-Brücke. Es sollte also ein System her, dass die Anzeige auf einem PC-Monitor ermöglicht, recht einfach zu konfigurieren ist und später auch Auswertungen ermöglicht.

Nach einiger Recherche blieb ich bei der damals neuen Zeitmessung Race!2006 hängen. Mir gefiel die Aussicht mit zwei Löchern in der Start/Ziel-Schiene und dem Anschluss per USB an einen Computer mit ganz wenig Aufwand eine PC-gestützte Zeitmessung realisieren zu können. Auf dem Papier versprach die Anwengdung alle gewünschten Funktionen mitzubringen. Es gab sogar die Option, weitere Sensoren anzuschließen, um eine Sektorzeitmessung umzusetzen. Dazu gab es eine Startampel, die das alles abrrundete. Optimal war zudem der Umstand, dass bis auf den Einbau der Sensoren in die Schiene, alles schon anschlussfertig geliefert wurde.

Im laufenden Betrieb wurde jedoch schnell klar, dass die Wahl nicht der Bringer war. Es gab massive Probleme mit den verwendeten 3,5 mm Klinkensteckern. Die USB-Zentraleinheit verlor nach jedem Rechnerneustart erst einmal die Verbindung zum Rechner. Wir mussten erst die Box ausstecken, wieder einstöpseln und die Zeitmessungssoftware neu starten. Die wiederum basierte auf auf der Programmiersprache Java, was sich als nächster Knackpunkt herausstellte. Die Oberfläche reagierte träge, was auf die Eigenarten der Programmiersprache zurück zu führen war.

Langer Reder kurzer Sinn: Als der Ohmden Speedway aktuell wurde, war klar, das die alte Zeitmessung keine Chance mehr bekommen würde!

Selbst entwickelte Startampelgrafik für Cockpit-XP im LED-Cluster Design

Foto: © 2012 - slot-xtreme

Ich begann also im Internet mit der Recherche zu Zeitmesssystemen für das Rennbahnhobby. Nach 6 Monaten, unzähligen Stunden intensiven Studiums diverser Homepages, Beschreibungen, Dokumentationen und Erfahrungsberichten in Slotcar-Foren, kristallisierte sich Cockpit-XP immer mehr als DAS System für meine Anforderungen und Wünsche heraus. Es sollte einfach zu installieren sein. Mit ein wenig Aufwand für das Erstellen der Sensorschienen. Dazu der Anschluss an die parallele Schnittstelle des Rechners (mein USB-Bedarf war gedeckt), Echtzeitkernel auf Windows XP, etc. Das alles versprach von der Hardwareseite eine stabile Lösung zu sein.

Dazu war/ist es möglich umfangreiche Konfigurationen zu realisieren, die mehr Richtung Rennsimulation gehen, als sich auf eine "schnöde" Zeitnahme zu beschränken. Tanken mit analogen Fahrzeugen, Tanknetzteil, usw. Wer die ganze Vielfalt kennenlernen will, sollte sich die Homepage von Cockpit-XP mal genauer anschauen. Es lohnt sich eventuell auch die Demoversion herunterzuladen und damit per Tastensimulation der Sensoren erste Eindrücke zu sammeln.

Außerdem war ich von dem Gedanken angetan, selbst Anzeigen für die Renninformationen anlegen zu können und nicht auf die bei den Programmen mitgelieferten Monitordesigns zurückgreifen zu müssen. Es sollte sich noch herausstellen, dass es ohne intensive Einarbeitung nicht so einfach war, wie ich es mir vorstellt hatte. In meiner Einstiegsversion gab es zwar schon den grafischen RennDesigner. Der war damals allerdings weit davon entfernt, alle möglichen Informationen auch über die Maus einfügen zu können. Das bedeutete intensive Auseinandersetzung mit dem als Basis dienenden XML-Code. Zurück blickend kann ich nur sagen, dass es gut war, die Basis so intensiv erleben zu dürfen. Heute in der 2. Version ist alles viel einfacher. Es hilft trotzdem ungemein, wenn man sich durch die Grundlagen gewühlt hat, um das gesamte Konzept hinter Cockpit-XP besser zu verstehen.

Ausschlaggebend war allerdings der - wie es schien - aktive und gute Support des Entwicklers. Trotzdem bleibt natürlich immer eine Restunsicherheit - also einfach eine Entscheidung getroffen und das System gekauft. Die Abwicklung ging unkompliziert und schnell über die Bühne. Nach ein paar Tagen trafen ein USB-Box Bausatz, Gabellichtschranken und Kabel ein. In diesem Moment habe ich mich das erste Mal gefragt, was ich mir dabei eigentlich gedacht habe. Selbst löten? Ok, ich hatte schon einmal Kabel an einen Slotcarmotor gelötet. Aber gleich eine ganze Elektronikplatine?

Dann die Gabellichtschranken. Es klang so einfach auf der Homepage. Aber wie bekommt man die Dinger in die Schiene, ohne mehrere Geraden zu zerstören? Noch dazu wollte ich natürlich gleich alles. Das heißt ich hatte eine Start/Ziel-Schiene, eine Schiene als Boxeneinfahrt und zwei Schienen für Sektorzeitmessungen vor mir. Aber man wächst bekanntlich mit den Aufgaben und so habe ich einfach angefangen. Die erste Schiene war ein Mammutprojekt, die nächsten gingen dann schon einfacher. Bei der letzten war ich fast versucht zu sagen: "Gebt mir mehr!" - aber eben nur fast. Da war ja noch was. Die Kabel mussten an die Gabellichtschranken, oh ja. Für einen Elektrik-/Elektroniklegastheniker eine große Herausforderung. Dank der guten Dokumentation war dieser Schritt jedoch lösbar, wenn auch wieder mit viel Zeit verbunden.

Rennbildschirm digital für Fahrer 1-3 auf Monitor 1

Foto: © 2010 - slot-xtreme

Ich kürze hier mal ab. Als einige Wochen ins Land gegangen waren, in denen ich das Handbuch mehrfach auswendig gelernt hatte, lief das alles einwandfrei und war kein Vergleich zur ausgemusterten Zeitmessung. Keine Programmabstürze. Fehler wurden von Peter Hilpp schnell behoben. Das Forum war eine Quelle der Hilfe und das Projekt lebte. Regelmäßig kamen Verbesserungen, neue Funktionen, etc. Das ist es, war für mich ausschlaggebend war und immer noch ist.

Doch war das schon alles? Definitiv Nein! Es kamen das Tanknetzteil v1 von Peter und die PowerBox v1 von Cockpit-Toolbox. Beide Geräte versprachen noch mehr Spielspaß, Spannung und den Schritt zu noch realistischerer Rennbahnsimulation. Weil die Beschreibung der beiden Elemente hier zu umfangreich wäre, gibt es dafür eigene Seiten.

Warum erzähle ich das eigentlich alles? Weil ich herausstellen möchte, das Cockpit-XP ein System ist, mit dem (fast) alles möglich ist, was man sich für eine Rennbahnzeitmessung wünscht. Man kann natürlich nur Runden und Zeiten damit messen. Man kann aber auch eine vollständige Rennsimulation damit realisieren. In der aktuellen Version v2.x ist eine eigene Scriptsprache integriert, mit der sich eigene Funktionen in das Programm integrieren lassen. Konkret heißt das - die Grenzen für den Einsatz von Cockpit-XP existieren nur in unseren Köpfen. Das ist vielleicht nicht zu 100% richtig, kommt der Realität jedoch sehr nahe. Außerdem setzt der Entwickler Wünsche und/oder Anregungen der Anwender gerne um, sofern sie als sinnvolle Erweiterung des Programms erscheinen.

Fazit:

Cockpit-XP ist eine komplexe Anwendung mit unzähligen Möglichkeiten. Jeder entscheidet selbst, welche Funktionen er nutzen möchte. Der Umfang des Programms setzt jedoch die Bereitschaft voraus, sich in die Materie einzuarbeiten. Das Forum sollte erste Anlaufstelle für alle sein, die Antworten suchen. Hat man die Software einmal verstanden, gibt es nichts Besseres für denjenigen, der mehr möchte als Runden zählen und Zeit anzeigen.